Aves Zug unterstützt Beibehaltung der Information der Bevölkerung im Blackout
Die Schweiz verfügt über ein sehr gutes Notfall-Radio, vielen Leuten leider unbekannt. Genannt IBBK-Radio (Information der Bevölkerung durch den Bund in Krisenlagen mit Radio). Das Notfall-Radio IBBK ist die einzige Möglichkeit der Bevölkerung, auch in den Schutzräumen Informationen über die Lage und Verhaltensempfehlungen während Tagen und Wochen zu empfangen. Das IBBK-Radio wird durch spezialisierte Milizeinheiten der Armee (Elo Abt 46) regelmässig geübt und im Ereignisfall betrieben. Das IBBK-Radio befindet sich an über dreissig Standorten in der ganzen Schweiz in ABC-geschützten unterirdischen Bunker-Anlagen. Es wurde laufend unterhalten/modernisiert und ist in einem guten Zustand. Informationen dazu siehe www.notfallradio.info.
Die sich stetig verschlechternde Sicherheitslage in Europa völlig ignorierend, will das VBS/BABS mit einer Revision des BZG (Bevölkerungs- und Zivilschutz-Gesetzes) diese für die Bevölkerung überlebenswichtige (250 Mio Franken teure) Einrichtung ohne Not abschaffen und unwiederbringlich zurückbauen/abreissen (inklusive Bunker). Per Ende 2026, Abbruch-Kosten 124 Mio Franken. Mit dieser Massnahme könnten, so das VBS, jährlich 19 Millionen Franken eingespart werden. Also 2 Franken jährlich pro Kopf der Bevölkerung. Notabene: das vom VBS/BABS als Ersatz angepriesene Mobilfunk-Cell-Broadcast-System funktioniert in den Schutzräumen gar nicht und fällt bei einem Blackout innert kurzer Zeit sogar vollständig aus.
Die von der Aves Zug unabhängig arbeitende IG Pro Notfallradio wehrt sich gegen die unsinnige Zerstörung einer bestens funktionierenden, wichtigen Infrastruktur zur Information der Bevölkerung im Krisenfall. Mehrere Krisen-Szenarien erfordern den Bezug der Schutzräume oder von Kellerräumen, wo das bestehende IBBK-Notfallradio die einzige Informationsmöglichkeit ist.
Die aktuelle BZG-Revision des Bundesrates bewirkt, dass im Ernstfall Hunderttausende in ihren Schutzräumen ohne jegliche Information grossen Ängsten ausgesetzt werden, verzweifeln, psychisch durchdrehen, sich grossen Gefahren aussetzen, und gesundheitliche Schäden davontragen, bis hin zum Tod. Wegen jährlich 2 Franken Ersparnis pro Kopf der Bevölkerung.
Die Aves Zug unterstützt das Bestreben der IG Pro Notfallradio, diesen eklatanten Fehlentscheid mit allen demokratischen Mitteln zu bekämpfen. Würde das IBBK-Notfallradio tatsächlich aufgehoben, müsste der Kanton Zug die Information der Bevölkerung in den Schutzräumen selber übernehmen, was Ausgaben im Millionen-Bereich bereits im Budget 2026 bedingt. Die Zuger Sicherheitsdirektion bereitet sich dem Vernehman nach auf dieses Szenario vor.
Der Entscheid des Ständerates vom 9. Dezember 2025, das UKW-Technologieverbot aufzuheben und auch nach Ende 2026 UKW-FM-Rundfunk-Konzessionen zu gewähren, hilft dem Anliegen, das IBBK-UKW-Radio ebenfalls bis auf weiteres aufrechtzuerhalten. Entkräftet ist jetzt das BABS-Argument, der Bevölkerung gehe die Handhabung des UKW-Empfangs zusehends verloren. Geschäft: Motion Motion 25.3950 (Details siehe Website parlament.ch).
Auf der Website der IG Pro Notfallradio können am Thema interessierte sich registrieren oder die Petition an die Zuger Behörden herunterladen und unterschreiben.